Was haben uns die Amerikaner, genauer gesagt Doris Day, Rock Hudson, Major Nelson und die „Bezaubernde Jeanie“ in der 60er- und 70er-Jahren nicht alles als den letzten Zeitgeist-Schrei verkauft. Neben zahlreichen futuristischen Haushaltsgeräten und stylischen Bungalows, muß auf jeden Fall auch die sogenannte Hollywoodschaukel erwähnt werden. Sie war Statussymbol und Ausdruck amerikanischer Lebensart (engl. American Dream bzw. American Way Of Life) – besonders aus Sicht des Marketings und im Hinblick auf amerikanisierte Konsumgewohnheiten.
Denn in Hollywood bzw. in den USA kannte man gar keine „Hollywoodschaukeln“. Im englischsprachigen Raum existieren viele unterschiedliche Bezeichnungen für eine mehrsitzige, überdachte Gartensitzbank mit Schaukel-Technik. Bis heute spricht man u.a. von „Porch Swing“, „Swing Bench“, „Hammock (Garden) Swing“ oder auch von „Seater Swinging Hammock“. Die Hollywood-Schaukel bleibt eine rein deutsche Wortschöpfung der 60er- oder 70er-Jahre, was heutzutage den großen Zeitgeist- und Nostalgie-Aspekt erklären dürfte.
Deshalb darf dieses bequeme Gartenmöbel auf unserer Retrodeko-Seite nicht fehlen. Selbst wenn dieses schaukelnde Sofa für Kaffeetafeln im Garten manchmal ein eher ungeeignetes Sitzmöbel war und eine Hollywoodschaukel auf dem Balkon zu einem gefährlichen Windfang werden konnte.
Hollywoodschaukeln waren in den spätern 60er-Jahren und frühen 70er-Jahren im Trend. Bekannt wurden die schwingenden Gartensofas durch zahlreiche Hollywood-Filme der 50er- und 60er-Jahre, wobei sich die bunt-geblümten Polsterauflagen wohl erst mit der massenhaften Verbreitung des Farbfernsehens nachhaltig ins kollektive Konsumgedächtnis einbrennen konnten. So wurde die Hollywoodschaukel das beliebteste Gartenmöbel der siebziger Jahre und deshalb feiert sie seit einigen Jahren ein kleines Retro-Comeback auf manchen Terrassen und in einigen Gärten. Dabei war diese 70er-Jahre-Sitzgelegenheit eigentlich nur eine Weiterentwicklung klassischer Gartenmöbel, da Gartenbank-Schaukeln seit Beginn des 20. Jahrhunderts in England bekannt waren und wohl auch die typisch amerikanische Südstaaten-Verandaschaukel Pate gestanden hat. Innovativ waren lediglich die bunt-gemusterten Polsterauflagen, die Markise und die bessere Transportabilität dieser Schaukel, durch Steck-Elemente und das schraubbare Metall-Stützgestell. So konnte die Hollywoodschaukel im Sommer auf- und im Herbst abgebaut werden und darüber hinaus galt sie, der Regel „Form follows Function“ entsprechend, als gelungene Kombination von Schaukelstuhl, Hängematte und Sonnenschirm.
Wer also eine Retro-Gartenparty im Stile der 70er-Jahre plant, kommt an einer bunten Hollywoodschaukel nicht vorbei. In fast jedem Garten, auf Terrassen und selbst auf großen Balkonen sah man damals, neben dem orangefarbenen Kugelgrill und dem klappbaren Servierwagen bzw. Teewagen (Gerinol/ADT-Dinett), diese überdachten Sitz-Schaukeln stehen.
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